Feuer im Mavrovouni Camp
Am 27. September wurde in den sozialen Medien über einen Brand im Mavrovouni Camp auf Lesvos berichtet. Ein Feuer setzte mehrere Container dort in Brand, zum Glück wurde niemand verletzt. Einige Menschen haben jedoch ihre Habseligkeiten und Papiere verloren, was einen herben Rückschlag bedeutet, da es für Asylbewerber*innen und Geflüchtete sehr kompliziert ist, verlorene offizielle Papiere zu ersetzen.
Ende von ESTIA vorgesehen
Das Programm ESTIA (Emergency Support to Integration and Accommodation) ist zu einem grossen Teil für die Unterbringung von Geflüchteten ausserhalb der Camps in Griechenland zuständig. Es überwachte und führte Geldtransfers an berechtigte Personen durch. Es wird von der EU finanziert und wird von den griechischen Behörden verwaltet. 2020 wurde das Programm vom UNHCR übernommen. Wir berichteten, dass die Übergabe zu vielen Problemen führte, die sogar so weit gingen, dass berechtigte Familien tagelang ohne Bargeld und Unterkunft dastanden sowie die Mieten von ESTIA nicht gezahlt wurden, was zu weiteren Ressentiments der Wohnungseigentümer*innen gegenüber den Geflüchteten und Asylbewerber*innen führte. Das gesamte ESTIA Programm soll Ende dieses Jahres nun auslaufen. Zwei Monate vor dessen Beendigung ist noch kein Alternativprogramm bekannt.
Trauriger Jahrestag
Ein Jahr ist es her, seitdem die geschlossenen und kontrollierten Camps auf den Ägäischen Inseln eröffnet wurden. Die Menschen, die dort leben, sind de facto inhaftiert. Die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt und der Einlass ist nur mit einer Kontrolle der Fingerabdrücke möglich. Nichtregierungsorganisationen setzen sich nach wie vor für ein humaneres und menschenwürdigeres Vorgehen ein. Das Medieninteresse und die öffentliche Empörung über diese Camps sind jedoch leiser geworden. Ein trauriger Beweis für den Plan der griechischen Behörden, die öffentliche Aufmerksamkeit von den Menschen abzulenken, die dort leben. Hier mehr dazu (EN).
Zahlen im September
104 Boote mit etwa 2006 Personen wurden zwischen dem 5. und 25. September von der türkischen Küstenwache und der griechischen Polizei angehalten und illegal zurückgedrängt.
Ungefähr die Hälfte dieser Zahl kam im gleichen Zeitraum auf den Ägäischen Inseln an: 48 Boote mit 1282 Personen.
Damit befanden sich am 25. September noch 3984 registrierte Geflüchtete auf den Ägäis-Inseln.