Dürfen wir vorstellen: Helge
Pädagogin, Psychologin, Buchautorin, Mitbegründerin eines Museums, Tanzbegeisterte… Helge hat so viele Hüte auf, aber heute wollen wir uns auf sie als geliebte, langjährige OHF-Freiwillige konzentrieren.
Helge kam 2019 zum ersten Mal zu OHF und blieb für 10 Monate. Sie setzte sich in eine Ecke in der geschäftigen Haupthalle und begann zu häkeln. Eine Frau gesellte sich dazu, dann eine andere… Schon bald nahm Helges “Häkelkreis” fast zwei lange Tische ein, mit Frauen, Männern und Kindern, die mit bunter Wolle häkelten, manche still, manche im Gespräch mit ihr und untereinander.
Helge begleitete uns und die Menschen, die auf Lesvos festsassen, durch ziemlich schwierige Zeiten und unterstützte nicht nur OHF, sondern auch verschiedene andere Organisationen und Einzelpersonen, während sie gleichzeitig ihre Griechisch- und Tanzkurse fortsetzte, lange Spaziergänge machte, in den frühen Morgenstunden die Schiffe im Hafen beobachtete und an ihrem Buch “Denk ich an Moria” schrieb, in dem sie ihre Erfahrungen auf der Insel schildert.
Daniel, einer unserer anderen Langzeit-Freiwilligen, sagt über sie: “Helges ruhige Art zu sein und Situationen zu beobachten, bringt den Menschen in ihrer Umgebung etwas Ruhe. Sie hat ein interessantes Buch über Moria und Lesvos geschrieben. Das Buch bietet einen intimen Einblick in die Perspektive und die Emotionen einer Freiwilligen und gibt einen Überblick über die verschiedenen Gruppen (NGOs, Flüchtlinge, Freiwillige und Einheimische), die auf Lesvos zusammenleben. Das einzige Problem ist: Bis jetzt ist es nur auf Deutsch erschienen. Für uns ist Helge ein wichtiger Teil der Seele von OHF geworden.”
Als Helge hörte, dass OHF umziehen würde, beschloss sie, zurückzukommen, um sich zu verabschieden und uns in diesem schwierigen Prozess zu unterstützen. Sie war auch eine der ersten Besucherinnen in unserem neuen Gemeinschaftszentrum in Athen. Und genau wie der Mandelbaum, den sie nach dem Brand auf dem OHF-Gelände auf Lesvos gepflanzt hat, wird uns der Olivenbaum, den sie an unseren neuen Standort in Athen mitgebracht hat, immer daran erinnern, wie glücklich wir uns schätzen können, sie an unserer Seite zu haben, auch wenn sie jetzt wieder zu Hause ist.
Danke, liebe Helge, für alles! Wir vermissen dich schon jetzt und hoffen, dich bald wiederzusehen!