Endlich: OHF wieder offen für alle!

Nach dem Brand Hilfe zu leisten ist schwierig

Das OHF-Team konzentrierte sich nach dem Brand darauf, die medizinische Versorgung überall dort zu gewährleisten, wo sie benötigt wurde. Das Gemeinschaftszentrum blieb während dieser Zeit geschlossen. Die Wiedereröffnung war für den 17. September geplant und das medizinische Team von Medical Volunteers International plante seine Klinik auf dem Gelände wieder in Betrieb zu nehmen. Doch das massive Polizeiaufgebot, mit welchem die griechischen Behörden versuchten, die Leute ins neue Zeltlager zu zwingen, versperrte alle Strassen. 

Die Regierung kündigte eigentlich an, dass das neue Camp unter Quarantäne gestellt wird, aber die Menschen konnten die neue Einrichtung trotzdem noch verlassen und wieder betreten. Dies ermöglichte die folgenden sehr positiven Nachrichten: 

Endlich: OHF wieder offen für alle!

Die Situation bleibt weiterhin besorgniserregend, aber das OHF ist endlich wieder offen. 

Da die Zahl der Besucher*innen auf jeweils 100 begrenzt ist und strenge Massnahmen wegen COVID gelten, empfangen wir Besucher*innen von 10 Uhr morgens bis 14 Uhr nachmittags. Am Montag, Mittwoch und Freitag sind Familien und alleinstehende Frauen willkommen, am Dienstag und Donnerstag alleinstehende Männer. 

Die Menschen können ihre Zeit wieder im sicheren Gemeinschaftszentrum verbringen, im Café einen Kaffee oder Tee trinken, im Cybercafé die Computer benutzen, ihr Telefon aufladen und Spiele oder Bälle ausleihen. 

Jeder muss sich wegen COVID 19 registrieren, damit wir genau wissen, wer wann ein- und ausgeht und um sicher zu sein, dass wir bei Bedarf eine Kontaktverfolgung durchführen können. 

Am ersten Tag wussten etwa 15 Menschen, dass das OHF wieder geöffnet war, am zweiten Tag kamen bereits 60 Menschen ins Gemeinschaftszentrum und genossen die Angebote. Diese ersten beiden Tage waren ruhige, aber glückliche Tage – genau das, was wir alle nach den letzten Wochen brauchen. 

Bereits für Montag, den 28. September, erwarten wir 100 Besucher*innen, die an den Aktivitäten des OHF wieder teilnehmen werden. Mit den Gruppeneinteilungen in Männer, Frauen und Familien versuchen wir auszugleichen, dass wir nur maximal 100 Personen begrüssen können. Dennoch befürchten wir, dass leider viele nicht rein kommen können, und warten müssen, bis eine Person das Gemeinschaftszentrum wieder verlässt. 

Der Eingang des neuen Camps ist nur etwa 10 Minuten zu Fuss von OHF entfernt. So ist es nun etwas weniger schwierig, den Leuten zu sagen, dass sie ein anderes Mal wiederkommen sollen, als dies bei der früheren Entfernung – etwa eine Stunde – vom Camp Moria war. 

Trotz all dem: dies sind die ersten Schritte, und wir freuen uns, dass wir zumindest für einige Leute den Platz wieder zur Verfügung stellen können. 

Zusammenarbeit mit NGOs, die im Camp Moria und im Olivenhain arbeiten 

Das OHF musste lange Zeit geschlossen bleiben und wir waren nicht in der Lage, allen die gewohnte und angemessene Unterstützung zukommen zu lassen. Deshalb mobilisierten wir unser Team und schlossen uns mit anderen lokalen NGOs vor Ort zusammen und koordinierten die Unterstützung vor Ort. So half unser Team bei der Bereitstellung von Hygienebeuteln und bei der Verteilung von Lebensmitteln auf der Strasse mit und brachte sich aktiv da ein, wo es gerade am dringendsten war. 

Nach dem Brand hielt die Polizei die Familien auf der Strasse nach Mytilini, nur wenige Meter von OHF entfernt, auf der Straße fest. Nach vier langen Tagen wurden alle Menschen in den ehemaligen militärischen Schiessplatz hinein gedrängt, wo Zelte aufgestellt waren und was sich als das neue Lager herausstellte. 

Wir erlebten die Proteste der ehemaligen Bewohner*innen von Moria, und bezeugten die flächendeckenden Proteste der griechischen Bürger*innen im ganzen Land gegen die staatliche Politik. Wir unterstützen dieses Engagement und ziehen viel Energie für die Fortsetzung unserer Arbeit daraus. Zusammen tun wir unser Bestes, um uns gegenseitig zu helfen.