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One Happy Family

Juli 2019

Situation auf Lesbos

Weiterhin kommen Boote an, die Situation ist wieder angespannter. Das Wetter ist sehr heiss. In Moria kam es wieder zu grösseren Zwischenfällen.
Bislang sind 41 Boote mit einer Gesamtzahl von 1448 Menschen auf Lesbos angekommen. Damit leben aktuell 7394 Menschen auf der Flucht auf Lesbos. (Stand: 26. Juni 2019).

Bootsunglück vor der Küste von Lesbos
Sieben Menschen ertranken, als sie versuchten, die Küste Lesbos’ mit einem Boot und mehr als 60 Menschen zu erreichen. Es wurde berichtet, dass zwei der Opfer Kinder waren.
Andere Tragödien ereigneten sich diesen Monat vor Bodrum, Türkei, wo auch mehrere Menschen starben, nachdem ihre Boote gekentert waren. Sie hatten versucht, die Türkei in Richtung Griechenland zu verlassen.

Seenotrettung ist eine Pflicht und kein Verbrechen!

Die Kapitänin der Sea-watch 3, Carola Rackete, wurde verhaftet. Ihr drohen hohe Geldbussen und Gefängnis.
Wieso? Weil sie nach 17 Tagen (!) ohne Bewilligung mit 40 Geretteten an Board in italienische Gewässer gefahren ist und am Hafen von Lampedusa angedockt hat.

Das humanitäre Europa ruft zu einem gemeinsamen Aktionstag am 6. Juli 2019 auf. Es braucht jetzt ein klares Zeichen der Zivilgesellschaft – ein Zeichen gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung – ein Zeichen gegen die Kriminalisierung von Solidarität allgemein – ein Zeichen für die Menschlichkeit und Menschenrechte!
Wir stehen geschlossen hinter der Entscheidung von Carola Rackete! Und verlangen von den Regierungen eines demokratischen und rechtsstaatlichen Europas dasselbe zu tun.

Unterzeichne jetzt die folgenden Petitionen:
https://www.openpetition.de/petition/online/freiheit-fuer-frau-rackete-freecarola
https://www.change.org/p/europ%C3%A4ischer-gerichtshof-f%C3%BCr-menschenrechte-freiheit-f%C3%BCr-carolarackete-seawatch
Teile das folgende Video:
https://youtu.be/CuyVD5Ckc5A
Spende an den Sea-Watch Rechtshilfefonds:
Kontoinhaber: Sea-Watch Rechtshilfefonds e.V.
IBAN: DE93 4306 0967 1239 3243 00
BIC: GENODEM1GLS

Melde dich bei lokalen, nationalen und europäischen Politikern und fordere sie auf, die sofortige Freilassung von Carola Rackete zu verlangen!

Einblicke in die Projekte: Fundraising und Networking

Nicht Together for the better sondern together we’re better

Einmal jährlich findet die Jahreskonferenz der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit zusammen mit dem Wettbewerb «together we’re better» statt. Der Impact Event, organisiert vom Departement für Entwicklungszusammenarbeit (DEZA), bietet die Möglichkeit junge und innovative Projekte vorzustellen, sich zu vernetzen und Preise zu gewinnen.
Wir durften dieses Jahr mit dabei sein und unser Projekt «One Happy Family» vorstellen.
Bereits früh morgens machten sich Fanny, Rohulla, Tamara und Anja auf den Weg nach Freiburg in die Konferenzhalle. Zur Verfügung standen ein Tisch und eine Pinnwand für jedes der insgesamt 92 kreativen und innovativen Projekte, welche vorgestellt wurden. Interessant war vor allem der Austausch mit den anderen Austellerinnen und Austellern. Eine Aufgabe bestand darin die brennenden Fragen einiger Projektleitenden zu beantworten. Hierbei interessierte sich die Gruppe von One Happy Family vor allem wie der Austausch zwischen klassischen Akteuren der Humanitären Arbeit wie zum Beispiel dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR und jungen, innovativen Projekten gefördert werden kann und was wir voneinander lernen können.
Nach dem bescheidenen Mittagessen, welches von der Konferenz offeriert wurde, ging es weiter mit der öffentlichen Jahreskonferenz, wobei zahlreiche Besucherinnen und Besucher teilnahmen. Es wurde diskutiert über Geld, Nachhaltigkeit und die Schweizer Werte in der Entwicklungszusammenarbeit. Einen eindrücklichen und charismatischen Auftritt machte Nora Wilhelm von der Organisation Collaboratio Helvetia. Sie zeigte auf, dass nachhaltige Entwicklung zuerst in unseren Köpfen stattfinden muss und es eine Zusammenarbeit aller Akteure in der Entwicklungszusammenarbeit dringend braucht, wenn wir wirklich etwas Sinnvolles für die Welt tun wollen, statt sich jeweils mit den eigenen Projekten zu brüsten.
One Happy Family schaffte es leider nicht einen der Preise abzuräumen. Trotzdem war es ein gelungener und interessanter Tag im schweizerischen Feld der Entwicklungszusammenarbeit, wobei es den Vieren gelang, die einen oder anderen Besucherinnen und Besuchern auf unseren Stand aufmerksam zu machen. Dies nicht zuletzt, weil unser OHF-Fähnchen alle Stände bei Weitem überragte.

#MeetTheFamily: Didar

Unser Leiter des Security-Teams!
Nachdem er einige Monate von Bruce, unserem ehemaligen Leiter des Security-Teams, gelernt hatte übernahm Didar seine Aufgaben und erfüllte seine wichtige Arbeit jeden Tag: Er öffnete das OHF zusammen mit dem Koordinations-Team, organisierte das mehrsprachige Security-Team (ca. 15 Personen), koordinierte die verschiedenen Warteschlangen und sorgte dafür, dass sich alle sicher fühlen konnten bei One Happy Family.

Didars Worte an dich sind die folgenden:
"Respektiere die Alten, wenn du jung bist. Hilf den Schwachen, wenn du stark bist. Gestehe die Schuld, wenn du falsch liegst. Denn an einem Tag im Leben wirst du alt und schwach und falsch sein."

Am letzten Freitag war der letzte Tag von Didar. Mit einem lächelnden und einem weinenden Auge haben wir uns von ihm verabschiedet. Er fühlt sich bereit, vorwärts zu gehen und an seiner Zukunft zu arbeiten. Er wird wahrscheinlich auf der Insel bleiben und sich für einen Job als Übersetzer bewerben - eine Fähigkeit, die er während seiner Zeit bei OHF entwickelt hat. "Als ich ins OHF kam, fühlte ich mich wie ein Kind... jetzt, wo ich gehe, fühle ich mich wie ein Mann"

Wir sind dankbar und glücklich, dass Didar ein Teil der Familie ist und für alles, was er für, bei, und mit dem OHF getan hat. "Merci beaucoup mon ami!" (stell dir das mit einem kongolesischen Akzent vor, denn so spricht Didar französisch ;))

Mehr Einblicke in das Leben von Didar als Leiter der Sicherheit bei OHF findest du auf unserem Instagram-Account unter den Story-Highlights, Security: Folge @ohfcommunitycentre.
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"Respektiere die Alten, wenn du jung bist. Hilf den Schwachen, wenn du stark bist. Gestehe die Schuld ein, wenn du falsch liegst. Denn eines Tages wirst du alt und schwach und falsch sein."
Didar, ehemaliger Sicherheitschef OHF

Neuigkeiten aus dem Community Center

Umbauten im OHF
Diesen Monat, nach Rücksprache mit unseren Besucherinnen und Besuchern und unseren Helferinnen und Helfern, haben wir beschlossen, die Schneiderei zu entfernen und den Friseursalon zu erweitern. Dies, da der Bedarf im Friseurladen höher ist und die Warteschlangen jeweils sehr lange waren. Die Nähmaschinen wurden an unser Frauenhaus und andere Organisationen übergeben.
Gleichzeitig haben wir einen Holzboden vor dem Makerspace gebaut, sodass der Fahrradreparaturkurs direkt neben dem Lagerort der Werkzeuge problemlos durchgeführt werden kann.
Und drittens haben wir endlich einen flachen und aufgezeichneten Basketballplatz.

The Nest
Aber die schönste Arbeit, die in diesem Monat geleistet wurde: Wir haben jetzt einen zweiten Stock in unserem Nest. So haben die Kinder noch mehr Platz zum Spielen und Lernen. Und es ist auch ein schönes Versteck. Unsere kleinen Kinder haben die Möglichkeit, sich ein wenig zu verstecken und können dieses Versteck selbstständig aufsuchen: in unserem zweiten Stock im Nest. Die glücklichen Augen und das Lächeln zeigen, wie sehr sie es mögen.

Tag zur Feier der verschiedenen afrikanischen Kulturen
Auch wenn die meisten Menschen im Lager Moria aus Afghanistan sind, kommen immer mehr Menschen aus vielen verschiedenen afrikanischen Nationen auf die Insel. Noch nicht viele finden den Weg zur OHF. Deshalb planen wir für den 12. Juli einen besonderen Tag, um die verschiedenen afrikanischen Kulturen im OHF zu feiern. Wir planen dies gemeinsam mit den Gemeindeleitern und Helfern aus verschiedenen afrikanischen Nationen und erwarten einen schönen und bunten Tag - wie wir ihn bereits 2017 am kongolesischen Kulturtag hatten.
COngo Day 2017
Offene Volontär Position: Verantwortliche/r Teambetreuung
One Happy Family ist auf der Suche nach einer Teambetreuung, die vor Ort verantwortlich ist. Das Projekt benötigt eine/n langfristige/n Freiwillige/n, die/der sich um das Team kümmert, die Kommunikation zwischen den verschiedenen Kollektiven vor Ort steuert und die Fähigkeiten der Freiwilligen sowie die Bedürfnisse des Projekts ausgleicht.

Wonach suchen wir?
Du bist mindestens 24 Jahre alt, stehst für einen Freiwilligeneinsatz von mindestens drei oder mehreren Monaten zur Verfügung und bringst Erfahrung in diesem Bereich mit. Du verfügst über ausgezeichnete Englischkenntnisse in Wort und Schrift. Im Idealfall hast du einen Abschluss in Sozialer Arbeit, Psychologie oder bist ein/e Vermittler/in und könntest so schnell wie möglich anfangen.

Was macht ein/e Verantwortliche/e Teambetreuung?
  • Den Freiwilligen das OHF vorstellen und sie für die Arbeit mit potenziell traumatisierten Personen und verschiedenen Risikogruppen sensibilisieren. Nachdem du das Projekt kennengelernt hast, kannst du die Orientierungsveranstaltungen für alle neuen Freiwilligen auf dem Gelände des OHF übernehmen.
  • Räume für das Wohlbefinden und die emotionale Stabilität des Teams bieten und leiten.
  • Leitung der Kommunikation und der Beziehungen zu den Freiwilligen, dem Koordinationsteam und dem Helferteam.
  • Mögliche persönliche Konflikte vor Ort managen und alle anderen Dinge, die mit den Freiwilligen und ihrer Situation vor Ort zu tun haben.
  • Du bist Ansprechpartner/in für alle ehrenamtlichen Angelegenheiten im Zusammenhang mit Selbstversorgung, sekundärer Traumatisierung und Burnout. Jede Woche führst du emotionale Unterstützungsgespräche für Freiwillige durch.
  • Je nach Interesse kannst du auch in unseren regelmässigen Freiwilligenprojekten im Gemeindezentrum mitarbeiten oder bei anderen Koordinierungsaufgaben helfen.
Wie bewirbst du dich?
Bitte bewirb dich auf unserer Homepage www.ohf-lesvos.org/en/volunteering (Langzeit-Freiwilliger -> Koordination der Freiwilligen und erwähne, dass du diesen Beitrag gelesen hast). Für weitere Fragen sende bitte eine E-Mail an volunteer@ohf-lesvos.org.

Bild des Monats

Anlässlich des Frauenstreiks in der Schweiz haben wir unsere Koordinatorinnen, Helferinnen, Freiwilligen und Partnerinnen gefragt, was ihre Botschaften über Frauen und Frauenrechte sind. Hier sind zwei sehr wichtige Nachrichten von Frauen des OHFs:
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Impressum
Content: Anja Otth, Jael Tobler
Datum: 01.07.2019
One Happy Family | https://ohf-lesvos-org | info@ohf-lesvos.org | @ohflesvos
CH23 0079 0016 9736 1524 7 (CHF) | CH36 0079 0016 9737 1172 2 (EUR)
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